Interview: Vom Kohlekraftwerk zum Projekteinsatz – Wie Dominik mit 23 Jahren den Sprung seiner Karriere machte

Was macht die Zeit als Project Professional aus? Welche Entwicklung ist möglich und wie sieht die Arbeit im Projekteinsatz aus? Dominik Harting ist seit August 2021 für Treuenfels Projects bei mehreren Kunden tätig. Im Interview erzählt er von seiner Zeit im Energiesektor, seinen Erfahrungen als Project Professional und den Zielen, die er erreichen möchte.

Dominik, seit wann bist du bei Treuenfels Projects?
Seit 1. August 2021 bin ich an Bord.

Wie wurdest du auf Treuenfels aufmerksam?
Ich wurde von Lydia in der Personalvermittlung angesprochen. Sie wollte eine Stelle für einen Kunden besetzen, doch das passte nicht so richtig. Daraufhin habe ich mich auf der Treuenfels-Webseite erkundigt und eine Stellenanzeige bei Treuenfels Projects gefunden. Ich wurde intern weitergeleitet und kam mit Marina in Kontakt, die Experten für Kundenprojekte suchte.

Wolltest du zu diesem Zeitpunkt Projekte machen?
Während meiner Ausbildung bei Vattenfall arbeitete ich in der Projektassistenz. Den Themenbereich kannte ich also schon. Außerdem wollte ich eine Rolle, die über die klassische operative Arbeit im Controlling hinausging. Ich suchte mehr Abwechslung. Konkrete Ziele setzen und darauf hinarbeiten – das reizte mich schon länger. Daher kam mir die Ausschreibung bei Treuenfels Projects sehr gelegen – für mich war das der kürzeste Weg in die Projektarbeit.

Wie sah dein Werdegang vor Treuenfels Projects aus?
Meine Ausbildung als Industriekaufmann begann 2008 bei Vattenfall. Da wusste ich noch nicht genau, was ich erreichen wollte. Mein erster Kontakt mit dem Projektbereich kam im Kraftwerk Tiefstack. Mir wurde schnell klar, dass mir die Projektarbeit gut gefällt – Routine von morgens bis abends war weniger meins. Danach wechselte ich in eine kaufmännisch-technische Position in einem Neubauprojekt. Hier gab es vieles, das über mein Vorwissen hinausging. So musste ich mich schnell einarbeiten und meine Kenntnisse erweitern: Das Kostencontrolling beherrschte ich schon, Fragen zur technischen Anlagensteuerung überstiegen meine Qualifikation erstmal. Doch das war eine gute Gelegenheit, mich weiterzuentwickeln. Bei Treuenfels Projects geht es mir ähnlich: bestehende Kenntnisse ausbauen und Neues dazulernen – eine perfekte Mischung.

Der Technikbereich ging also über deinen Wissenstand hinaus?
Ja, genau. Meistens arbeiten die technische und die kaufmännische Seite getrennt. Außerdem haben sie unterschiedliche Sichtweisen. Die Produktion sagt: „Wir brauchen Funktion X für Aufgabe Y.“ Die Controller fragen: „Was kostet das?“ Mich hat es gereizt, beide Perspektiven zu verstehen. In den drei Jahren erlangte ich viel technisches Know-how, das mich fachlich gut vorangebracht hat.

Wie ging es weiter?
Die Energiebranche war spannend, aber ich wollte nicht für immer bleiben. Die Zukunft des Kraftwerks war unklar und ich erhoffte mir sowieso mehr von meinen kaufmännischen Erfahrungen. Als ich dann im Sommer 2020 – mitten im Urlaub – erfuhr, dass das Kraftwerk abgeschaltet wird, konnte ich mir lange Überlegungen sparen. Das Angebot von Treuenfels erreichte mich also zur richtigen Zeit.

Wie lief dein Bewerbungsprozess bei Treuenfels Projects?
Es gab ein erstes Gespräch mit Marina, die HR-Managerin bei Treuenfels Projects in Hamburg ist. Das war ein erstes Kennenlernen: passt es menschlich und stimmen die fachlichen Kenntnisse? Darauf folgte ein zweites Gespräch mit Marina und Claudia, der Geschäftsführerin in Hamburg, in dem ich einen Business Case bearbeiten sollte. Das Gespräch war länger als meine bisherigen Vorstellungsgespräche – es dauerte knapp zweieinhalb Stunden. Wir haben uns gleich super verstanden und kurz darauf rief Marina mich an. Nach zehn Sekunden war klar: ich kann anfangen.

Wie lief das Onboarding?
Ich baute im alten Job noch Urlaub ab, zog um und konnte schon vor dem offiziellen Start das erste Mal mit dem Kunden sprechen. Am 4. August 2021 fing ich an, nachdem ich ein zweitägiges Onboarding hatte. Zunächst sollte ich nur bis Oktober bleiben, dann bis Jahresende und jetzt bis Februar 2022.

Worum geht es in diesem Projekt?
Mein Projektkunde ist ein japanisches Unternehmen, das Wägezellen und Industriewagen für die Lebensmittelbranche herstellt. Die Stelle war im Projektcontrolling ausgeschrieben, zutreffender wäre die Bezeichnung Standort- und Produktionscontrolling gewesen. Ich habe Ad-hoc-Analysen, Monatsabschlüsse, klassische Buchhaltung, Kostenstellen- und Profit-Center-Pflege gemacht – also eine bunte Mischung an Aufgaben.

Entsprachen die Aufgaben deinen Erwartungen?
Ja – im Großen und Ganzen. Mein Wunsch war, noch stärker in die Projektschiene zu kommen. Im Alltag standen viele operative Aufgaben an. Das suchte ich zwar weniger, es war aber auch sehr lehrreich. Vor allem auf fachlicher Ebene war es ein guter Schritt für mich: Ich konnte zum Beispiel die Budgetplanung eines ganzen Standorts mitbetreuen. Das hat sowohl im Umfang als auch in der Verantwortung meine bisherige Erfahrung übertroffen.

Konntest du bei der Wahl des Projekteinsatzes mitsprechen?
Ich konnte mitentscheiden, wie ich mich entwickeln möchte – ja. Vorab hatte ich mit fünf Kunden zu potenziellen Einsätzen gesprochen. Am Ende war es eine gemeinschaftliche Entscheidung meiner Ansprechpartnerin bei Treuenfels und mir. Das war von Anfang klar und wurde schon im Vorstellungsgespräch kommuniziert. Ich wurde nie zu einem Einsatz gedrängt, der nicht zu meinen Vorstellungen passte. Ich ging offen in die Gespräche und konnte abwägen, was zu mir passt. Für mich waren dabei zwei Dinge wichtig: Harmonieren meine Kenntnisse mit den Anforderungen und kann ich im Projekteinsatz etwas Neues lernen? Ich wollte mich zum Beispiel im Umgang mit SAP HANA weiterbilden, weil mich der IT-Bereich reizt.

Sind die Bereiche IT und Business Intelligence neu für dich?
Power-BI-Dashboards habe ich schon während meiner Zeit im Energiesektor erstellt. Es ging damals um Kennzahlen: Marktpreise, Verbrauchsmengen, Einkaufsmengen und die Versorgung am Standort. Ich hätte mich gerne damals schon intensiver mit dem Thema Business Intelligence befasst, der Job rückte aber andere Aufgaben in den Fokus. Das Thema war also schon immer spannend und in Zukunft möchte ich mich wieder verstärkt damit befassen.

Wie wirst du im Projekt unterstützt?
Ich kann jederzeit auf meinen fachlichen Ansprechpartner beim Kunden zukommen. Die meisten Mitarbeiter merken gar nicht, dass ich nur für eine bestimmte Zeit da bin und sind bei Fragen immer da. Jedes Unternehmen hat seine Eigenheiten und da braucht es einen offenen Austausch – gerade, wenn das Umfeld neu ist. Am Anfang hatte ich genug Zeit, um anzukommen. Jetzt helfe ich, packe an und bringe meine Ideen ein. Klar: Nach der Einstiegsphase wird auch viel erwartet, aber alleingelassen habe ich mich nie gefühlt – sowohl der Kunde als auch Treuenfels haben mir immer weitergeholfen.

Was sollte jemand wissen, der auch als Project Professional anfangen will?
Es ist deutlich abwechslungsreicher als bei einem Unternehmen, in dem feste Rollen über mehrere Jahre hinweg ausgefüllt werden. Als Project Professional komme ich alle drei bis vier Monate zu einem anderen Kunden. Das ist herausfordernd, weil es Eigeninitiative erfordert, und ich lerne schnell dazu. Bei meinem aktuellen Projekt bin ich inzwischen sehr vertrauet mit den Prozessen, beim nächsten Kunden arbeite ich mich wieder in eine neue Unternehmenskultur ein.

Was möchtest du aus deiner Zeit bei Treuenfels Projects mitnehmen?
Vor allem ein noch breiteres Fachwissen: innerhalb des Controllings sowie im Management von Projekten und deren Durchführung. Auch von den vielen Erfahrungen verschiedener Unternehmen und ihren Arbeitsweisen werde ich noch lange profitieren. Außerdem reizt es mich, noch zu studieren – das würde ich gerne mit Treuenfels angehen.

Gibt es noch etwas, was du loswerden möchtest?
Das Teamklima ist supertoll! Die Unternehmenskultur ist ein großes Plus, denn sie ermöglicht Freiräume und schätzt die Individualität der Mitarbeiter. Nach Paul bin ich erst der zweite Project Professional in Hamburg – da müssen sich feste Strukturen zum Teil noch finden. Umso schöner, dass ich daran mitwirken darf, wie Project Professionals in Zukunft begleitet werden.

Update: Hier kannst du nachlesen, wie Dominik von Treuenfels Projects zum Kundenunternehmen gewechselt ist.

Verfasst am 24. Apr. 2023 von
Susanne Schnelle,
Manager Marketing und Kommunikation